VfL siegt zum Jahresauftakt souverän gegen Stuttgart
8. Februar 2025
Nach zuletzt fünf Pflichtspielniederlagen in Folge zum Abschluss des Jahres 2024 hat der VfL Gummersbach zu Beginn der Rückrunde in die Erfolgsspur zurückgefunden. Gegen den TVB Stuttgart gewann das Team von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson am Samstagabend mit 36:29 (15:11). Saisonübergreifend war es das 22. Bundesligaheimspiel in Folge vor ausverkauftem Haus. 4.132 Zuschauer in der SCHWALBE arena verfolgten ein interessantes Duell, das in der ersten Halbzeit von Einsatz und Leidenschaft geprägt war. In Hälfte zwei dominierten die Gastgeber das Spielgeschehen weitgehend und fuhren auch ohne die angeschlagenen Teitur Einarsson, Kentin Mahé und Miloš Vujović einen ungefährdeten Heimsieg ein.
Wie ein Bollwerk legte VfL-Keeper Dominik Kuzmanović los, der erst kurz vor dem Anpfiff für den Gewinn der Silbermedaille bei der vergangenen Weltmeisterschaft geehrt wurde und in den ersten drei Minuten gleich die ersten drei Würfe der Stuttgarter parierte. Für den ersten Treffer sorgte im dritten Anlauf Miro Schluroff in der vierten Minute (1:0). Über das 3:1 durch Julian Köster (6. Minute) und das 5:3 durch Schluroff (12. Minute) bauten die Gummersbacher ihre Führung auf zwei Tore aus, ehe eine hektische und von Zeitstrafen geprägte Phase vor allem den Zuschauern auf der Tribüne einheizte.
Auf den 5:5-Ausgleich in Minute 15 folgten das 6:5 durch Schluroff (17. Minute) sowie das 7:5 durch Tilen Kodrin in doppelter Unterzahl der Gastgeber. In der weiterhin aufgeheizten Stimmung behielt der VfL die bessere Übersicht und nutzte das Momentum für sich. Drei Treffer in Serie und eine erneut bärenstarke Parade von Kuzmanović ebneten in der 21. Minute den Weg zum ersten Vier-Tore-Vorsprung der Blau-Weißen (10:6). Das Sigurdsson-Team hielt das Tempo hoch und erhöhte durch Kodrin erstmals auf fünf Treffer Abstand (12:7, 24. Minute). Bis zum Seitenwechsel schloss der TVB zwischenzeitlich noch zwei Mal auf drei Tore auf, jedoch sicherten sich die Gummersbacher mit dem letzten Treffer durch Schluroff eine 15:11-Halbzeitführung.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gaben die Oberbergischen direkt Vollgas. Vier Tore hintereinander zum 19:11 in der 34. Minute bescherten dem VfL erstmals einen deutlichen Vorsprung und sorgten für die schnelle Auszeit der Gäste. Die Hausherren agierten nun besonnen und mit der nötigen Cleverness, um ihre Überlegenheit auszuspielen und dies auch im Spielstand zu manifestieren. Szenen wie das Kempa-Tor von Mathis Häseler zum 24:15 in der 40. Minute sorgten zudem für besondere Handballmomente in der nunmehr einseitigen Partie.
Bis zum 25:16 (40. Minute) lief für die Blau-Weißen alles nach Plan. Darauf folgten allerdings fünf TVB-Tore in Serie, während der VfL bis zur 48. Minute ohne weiteren Treffer blieb und erst dann durch Köster erlöst wurde (26:21). Eine Siebenmeter-Parade des bärenstarken Kuzmanović sowie zwei schnelle Tore von Giorgi Tskhovrebadze und Ellidi Vidarsson zum 29:22 brachten den Spielfluss zurück ins Gummersbacher Spiel (52. Minute). In den Schlussminuten ließen die Oberbergischen nichts mehr anbrennen und fuhren beim Endstand von 36:29 ihren achten Saisonsieg ein.
Bereits am kommenden Dienstag, den 11. Februar, bestreitet der VfL Gummersbach sein nächstes Heimspiel. Um 18:45 Uhr gastiert anlässlich des ersten Spieltags in der Hauptrunde der EHF European League die SG Flensburg-Handewitt in der SCHWALBE arena. Tickets für die Partie können unter vfl-gummersbach.de/tickets/ erworben werden.
Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin der deutlich zufriedenere Trainer auf dem Podium. Ich bin wirklich zufrieden, wie wir gedeckt und wie Dominik gehalten hat, aber auch das hat – denke ich – etwas mit unserer Abwehr zu tun. Am Anfang waren wir nicht effektiv genug und man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass es das erste Pflichtspiel nach langer Zeit war. Über die gesamte erste Halbzeit konnten wir unsere 3:2:1-Abwehr spielen und wollten vorne attackieren, um den Stuttgartern weniger Zeit für ihre Würfe zu geben. Das ist uns gut gelungen. Wir hätten allerdings bessere Abschlüsse und Gegenstöße haben können. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es dann schon so etwas wie die Vorentscheidung. Da haben wir in der Abwehr die Bälle geholt und Julian und Miro haben in der zweiten Welle gute Entscheidungen getroffen. Dann kam jedoch wieder ein Bruch ins Spiel. Im Sieben-gegen-sechs waren die Stuttgarter überragend und da kamen wir gegen Kai Häfner nicht klar. Ich kann mich aber insgesamt nicht beklagen, denn wir gewinnen allein elf Bälle in der Abwehr. Wenn man dann so einen Torwart hat, ist das natürlich eine riesige Hilfe. Wir sind heute auch wieder ins Tempospiel gekommen, den wir im Dezember haben schmerzlich vermissen lassen. Heute waren wir personell etwas gehandicapt. Ich hoffe, dass am Dienstag dann schon wieder ein, zwei Leute dazustoßen.
Jürgen Schweikardt (TVB Stuttgart): Glückwunsch an den VfL zum verdienten Sieg. Ich bin heute maßlos enttäuscht, wie wir gespielt haben und aufgetreten sind. Es war eine zerfahrene Anfangsphase, in der wir unnötige Fehler gemacht haben. So ging es dann auch weiter. Wir haben Dinge, die wir vereinbart haben, nicht durchgezogen, beispielsweise wie wir zurücklaufen und wenn wir den Ball hatten, haben wir den dem Gegner in die Hände geschmissen. Wir haben viele freie Bälle verworfen. Der VfL hat alles richtig gemacht und ist daher der verdiente Sieger. Zu viele Dinge, die eigentlich die Basis sein sollten, sind schiefgelaufen. Teilweise lagen wir deshalb mit zehn Toren hinten. Das war völlig unnötig und genau das, was wir abstellen wollten. Für uns war es ein schlechter Auftakt in die Rückrunde. Das müssen wir nächste Woche besser machen, um dann eine Chance auf Punkte zu haben.