VfL beschert Fans in ausverkaufter SCHWALBE arena zum Jahresabschluss mit emotionalem Sieg über Hamburg

27. Dezember 2022

Mit einem Heimsieg hat sich der VfL Gummersbach am Dienstagabend in die Winterpause verabschiedet. Gegen den Handball Sport Verein Hamburg feierte die Mannschaft von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson im ersten nominellen Rückrundenspiel der laufenden Saison in der LIQUI MOLY HBL einen 31:30 (16:17)-Erfolg. 4.132 Zuschauer in der wieder einmal ausverkauften SCHWALBE arena sahen eine kontrollierte Anfangsviertelstunde der Heimmannschaft, die sich ihre Führung jedoch zum Ende der ersten Hälfte hin verspielte. Der zweite Durchgang verlief teils chaotisch, fand aber nach einer hochspannenden Schlussphase mit einem kämpferischen VfL einen blau-weißen Sieger. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 18:18 verabschieden sich die Gummersbacher auf Position neun in die WM-Pause.

Von Beginn an deutete sich ein intensives Spiel an, in dem die Abwehrreihen die ersten Szenen dominierten. Insbesondere die Defensive der Hausherren präsentierte sich beweglich auf den Beinen. Nach dem 2:2-Ausgleich der Hamburger (5. Minute) kam auch die Offensive der Gummersbacher in Schwung und erhöhte den Spielstand mit einem 3:0-Lauf auf 5:2 (8. Minute), ehe sich die beiden Teams wieder stetig mit Toren abwechselten. Ein strammer Wurf aus der zweiten Reihe durch Julian Köster nach vorheriger Parade von VfL-Keeper Fabian Norsten erhöhte den Vorsprung der Blau-Weißen in der 16. Minute erstmals auf vier Treffer (10:6).

In der Folge kam jedoch ein Bruch ins Spiel des Bundesliga-Aufsteigers, der vorne zu ungestüm agierte und hinten mehr Gegenwehr von den Hamburgern zu spüren bekam. So ergab sich in der 20. Minute beim Stand von 10:9 gar die Chance zum Ausgleich für die Norddeutschen, die jedoch durch den gerade erst eingewechselten Gummersbacher Torhüter Tibor Ivanišević vereitelt wurde. Stattdessen waren es nun wieder die Gastgeber, die das Spiel an sich zogen und durch drei Treffer in Folge den Vier-Tore-Vorsprung wiederherstellten (13:9, 23. Minute). Ein sehenswertes Kempa-Tor von Ole Pregler nach Pass von Lukas Blohme zum 14:10 in Minute 24 sorgte zudem für Sonderapplaus von den Zuschauern, die nicht weniger emotional nur eine Minute später die Hinausstellung von Tom Kiesler quittierten, der nach einem Foul die rote Karte sah. In der Endphase der ersten Halbzeit kam es nun zu kleinen Nickeligkeiten, infolgedessen die Gummersbacher die Konzentration schleifen ließen und sich so ungewohnte Lücken in der Abwehr offenbarte. Mit dem Schlusspfiff sorgte ein erfolgreicher Strafwurf der Hamburger – der fünfte HSVH-Treffer in Folge – für den ersten Rückstand des VfL in der Partie (16:17).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Grundstimmung in der SCHWALBE arena hektisch, jedoch fanden die Hausherren wieder besser ins Spiel und glichen nach einem Zwei-Tore-Rückstand in Minute 36 durch den Treffer von Blohme zum 19:19 aus. Nach einem harten Foul an Hákon Dadi Styrmisson sah mit Dominik Axmann in der 37. Minute auch ein Hamburger die rote Karte. In einem höchst nervösen Spielabschnitt verpassten es beide Teams eine klare Linie in die Partie zu bringen. Starke Ballgewinne zum einen und fahrige Fehler zum anderen mündeten nach 45 Minuten in einen 22:22-Gleichstand.

In der Offensive haperte es aufseiten der Oberbergischen an der gewohnten Effektivität, wodurch sich die Gäste aus dem Norden wieder einen Vorteil verschafften (24:27, 51. Minute). Mit der Unterstützung der Fans und ihrer ungebrochenen Moral kämpfte sich der VfL allerdings noch einmal heran. Der Anschlusstreffer durch Pregler entfachte noch einmal Mut bei den Gastgebern und ließ die Akteure von Sigurdsson die letzten Kraftreserven mobilisieren. Spätestens der Ausgleich zum 28:28 durch Blohme in Minute 56 sowie der anschließende Ballverlust der Hamburger sorgte für eine stehende SCHWALBE arena. Unter tosendem Applaus erzielte Ellidi Vidarsson die Führung zum 29:28 (58. Minute), ehe Ivanišević in der Schlussminute beim Stand von 30:29 die Nerven behielt und einen Strafwurf der Hamburger vereitelte und die Gummersbacher schlussendlich mit 31:30 die Platte als Sieger verließen.

Nach der Weltmeisterschaft im Januar läutet der VfL Gummersbach am Wochenende des 4./5. Februars das Jahr 2023 mit einem besonderen ersten Pflichtspiel ein. Im DHB-Pokal-Viertelfinale kämpfen die Oberbergischen gegen den TBV Lemgo Lippe um den Einzug ins Final Four des deutschen Pokalwettbewerbs.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Am Ende bin ich sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. In den ersten 23 bis 25 Minuten haben wir super gespielt, aber dann hat Hamburg durch einen 5:0-Lauf zur Halbzeit geführt. Ich bin zufrieden, außer dass wir in der zweiten Halbzeit zu viele technische Fehler gemacht haben, viel verworfen haben und in Überzahl zu viel liegen gelassen haben. Gegen Hamburg zu spielen ist immer schwer, da hatten wir in den letzten beiden Spielen gegeneinander kaum eine Chance. Hamburg ist ein Verein, zu dem wir aufschauen, weil sie sich nach dem Aufstieg als feste Größe in der ersten Liga etabliert haben. Deshalb tut es gut heute zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit hätte der Sieg auch bei Hamburg landen können, aber die Parade von Tibor hat uns die Möglichkeit gegeben auf zwei Tore zu erhöhen. Insgesamt waren es sicherlich zu viele technische Fehler und zu viele verpasste Chancen auf beiden Seiten. Die beiden Punkte waren die Krönung für uns. Ich bin froh, dass sich die Jungs belohnt haben. Es war ein super Jahr mit dem Aufstieg und einer vernünftigen Hinrunde. Dieses Jahr war einfach etwas Besonderes für uns alle.

Torsten Jansen (Handball Sport Verein Hamburg): Glückwunsch an Goggi zum Sieg. Wir haben heute kein hochklassiges Bundesligaspiel gesehen. Es war von vielen Fehlern durchzogen, die man sonst nicht so sieht. Wir hatten Probleme ins Spiel zu finden und haben es in der ersten Halbzeit trotzdem geschafft. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen besser als der VfL gespielt, es dann aber bei drei Toren Vorsprung nicht geschafft klare Chancen zu verwerten. Unsere rote Karte war aus meiner Sicht überzogen und hat uns einiger Alternativen beraubt. Neben den verworfenen Chancen haben wir hinten insbesondere in den letzten Minuten die Unterzahlsituationen nicht gut gelöst und deshalb letztendlich zwei Minuspunkte eingefahren.

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