Gummersbach triumphiert gegen Stuttgart zum vierten Mal im fünften Ligaspiel

22. September 2022

Am fünften Spieltag der LIQUI MOLY HBL hat der VfL Gummersbach bereits seinen vierten Saisonsieg eingefahren. Gegen den TVB Stuttgart feierten die Oberbergischen am Donnerstagabend einen 29:24 (16:9)-Sieg vor 2.921 Zuschauern in der SCHWALBE arena. Das Ergebnis spiegelt auch in der Höhe den Spielverlauf wider. Einzig in der Anfangsphase lieferten sich beide Teams ein Spiel auf Augenhöhe, ehe die Gummersbacher die Zügel in die Hand nahmen und sich einen komfortablen Vorsprung herausspielten. Im zweiten Durchgang verwaltete das Team von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson zunächst souverän die Führung vor heimischer Kulisse, die jedoch durch einige Nachlässigkeiten in der Schlussphase an Deutlichkeit verlor.

Die Gummersbacher starteten mit Dominik Mappes, Julian Köster und Tom Jansen im Rückraum sowie Tibor Ivanišević im Tor, der sich in der dritten Minute mit seiner ersten Parade in Szene setzte. Auf der Gegenseite bewies Kreisläufer Ellidi Vidarsson in der fünften Minute zum zweiten Mal Durchsetzungsvermögen, als er zum 2:2 einnetzte. Die Anfangsphase war von einfachen Ballverlusten und fahrig vergebenen Chancen beider Mannschaften geprägt. Nach vier torlosen Minuten auf dem Spielfeld war es schließlich Mappes, der in Minute neun die erste blau-weiße Führung des Spiels besorgte (3:2). In den kommenden Minuten kam der VfL mit Keeper Ivanišević als starkem Rückhalt nun deutlich besser ins Rollen. Folgerichtig erhöhten drei Treffer durch Tilen Kodrin sowie ein weiterer durch Jansen den Spielstand bis zur 16. Minute auf 7:3, was die erste Auszeit der Stuttgarter zur Folge hatte.

Doch die Oberbergischen drehten weiter auf. Ein weiterer gehaltener Ball von Ivanišević ebnete den Weg für die erste Fünf-Tore-Führung der Gummersbacher durch Köster (10:5, 18. Minute). Die Gastgeber legten noch einen drauf und erhöhten ihren Vorsprung durch zwei Tore von Lukas Blohme in Minute 21 auf 12:5. Vor allem in der Deckungsarbeit rief der VfL eine hochkonzentrierte Leistung ab und hatte in Ivanišević einen gut aufgelegten Schlussmann zwischen den Pfosten, der in Minute 23 auch einen Strafwurf des TVB parierte. Bei den Blau-Weißen lief nun vieles spielerisch zusammen. In der 26. Minute erhöhte Mathis Häseler auf 14:6 und in der 28. Minute war Ivanišević beim Sieben-Meter-Wurf der Stuttgarter erneut mit den Fingerspitzen zur Stelle. Mit einer entsprechend deutlichen 16:9-Führung für den VfL ging es für die Mannschaften in die Halbzeitpause.

Trotz des Vorsprungs im Rücken taten sich die Gummersbacher zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst schwer. So schmolz die Führung in den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff auf sechs Treffer, ehe Vidarsson in der 37. Minute das erste Tor für die Blau-Weißen in Halbzeit zwei erzielte (17:10) und Häseler eine Minute später zum 18:10 nachlegte. Das Sigurdsson-Team spielte nun weiter befreit auf, blieb insbesondere im Defensivverbund aufmerksam und hielt die Schwaben stets auf Abstand. Mit dem 23:13 in der 45. Minute brachte Vidarsson gar erstmals zehn Tore zwischen den VfL und den TVB.

Die Schlussphase eröffneten die Gäste aus dem Süden Deutschlands mit drei Treffern in Folge (23:16, 49. Minute), die den VfL jedoch nicht aus der Ruhe brachten. Eine Parade des eingewechselten Fabian Norsten wurde von den Fans ebenso lautstark gewürdigt wie der anschließende Gegenstoßtreffer durch Blohme zum 24:16 (50. Minute). Insgesamt gingen die Gummersbacher nun allerdings deutlich fahrlässiger mit ihren Chancen um. Zudem sah Štěpán Zeman in der 56. Minute für ein Foul an Egon Hanusz die rote Karte. Durch seine Nachlässigkeiten machte der VfL das Spiel selbst noch einmal spannend, als er in Minute 59 nur noch einen Zwei-Tore-Vorsprung vorzuweisen hatte (26:24). Für die Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber sorgte jedoch umgehend im Gegenzug Hákon Dadi Styrmisson mit dem 27:24, ehe sich Norsten noch einmal im Tor und Vidarsson mit seinem elften Treffer im Spiel auszeichnen konnten (28:24, 60. Minute). Den Schlusspunkt setzte dann Blohme eine Sekunde vor dem Abpfiff mit einem erfolgreichen Wurf ins leere Tor der Stuttgarter (29:24).

Für den VfL Gummersbach geht der Ligaalltag am Sonntag, den 2. Oktober, um 16:05 weiter. Die Oberbergischen sind dann bei FRISCH AUF! Göppingen zu Gast.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr zufrieden, dass wir die zwei Punkte holen konnten, auch wenn es für mich am Ende zu eng war. Ich hatte heute im Vorfeld nicht unbedingt ein gutes Gefühl. Als ich die Anfangsformation von Stuttgart gesehen habe mit ihrem schnellen, spielintelligenten Rückraum, war ich überrascht, wie gut wir gedeckt haben. Ich war sehr zufrieden mit unserer Abwehr und Tibor hat natürlich auch gut gehalten. Man hat uns am Anfang angemerkt, dass wir nervös waren. Da haben wir Chancen verworfen und waren schlecht im Eins-gegen-eins. In der zweiten Halbzeit waren wieder die ersten drei, vier Minuten schleppend, aber dann konnten wir uns trotzdem auf zehn Tore absetzen. Stuttgart hat dann auf eine 5:1-Abwehr umgestellt und das hat Druck bei uns erzeugt. Wir haben uns nicht getraut zu werfen oder waren zu naiv und haben uns den Ball selbst auf die Füße getippt. Wir haben in der Phase nicht das gemacht, was wir vorhatten, aber am Ende des Tages bin ich froh, dass beide Punkt in Gummersbach bleiben.

Roi Sánchez (TVB Stuttgart): Glückwunsch an Gummersbach zum verdienten Sieg. Für uns ist es natürlich enttäuschend. Wir haben uns viele technische Fehler geleistet und vor allem in der ersten Halbzeit einen unsicheren Handball gespielt. Wir haben teilweise den Ball nicht richtig gefangen. In der zweiten Halbzeit ist es für uns besser gelaufen. Die Mannschaft hat über das ganze Spiel hinweg super gekämpft, aber im Kopf nicht frei aufgespielt. Erst als das Spiel beim Stand von 23:13 verloren war, hatten wir den Kopf frei und konnten unseren Handball spielen. Wir müssen weiter an uns arbeiten und unsere Fehler analysieren. Das Niveau, das wir abliefern, entspricht nicht dem Level, das unsere Spieler haben. Mit Zeit und einem freieren Kopf kommen wir sicher wieder in den Normalbetrieb. Dem VfL wünsche ich alles Gute, denn er ist eine der Mannschaften, die derzeit den besten Handball in der Liga spielt.

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