Gummersbach gastiert morgen Abend auswärts bei MOL Tatabánya KC

17. Februar 2025

Nur drei Tage nach der 30:35-Bundesliga-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt ist der VfL Gummersbach wieder in der EHF European League gefordert. Am morgigen Dienstag, den 18. Februar, treffen die Blau-Weißen anlässlich des zweiten Hauptrundenspiels in der Multifunktionssporthalle Sportcsarnok Tatabánya auf den ungarischen Vertreter MOL Tatabánya KC. „Unser Ziel ist es natürlich die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen“, verdeutlicht VfL-Rechtsaußen Mathis Häseler. Ein Sieg gegen die Ungarn wäre bereits zum jetzigen Zeitpunkt der Hauptrunde wichtig, da sich die Oberbergischen im ersten Hauptrundenheimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt unterlegen zeigen mussten und aktuell mit 2:4 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz stehen. Der Gruppensieger steht automatisch im Viertelfinale, der Tabellenletzte scheidet aus und die Teams auf Platz zwei und drei kämpfen in einer Playoff-Runde um den Einzug ins Viertelfinale.

Mit MOL Tatabánya KC trifft die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson auf einen Verein, den eine große Handball-Tradition auszeichnet. Tatabánya KC wurde bereits im Jahre 1942 gegründet und errang einige Dekaden später vier ungarische Meisterschaften und etliche weitere Spitzenplatzierungen. Das wohl bekannteste und einprägsamste Ereignis, welches mit dem ungarischen Traditionsverein in Verbindung gebracht wird, ist das tragische Unglück von VfL-Legende Joachim Deckarm. Am 30. März 1979 knallte der damals 25-jährige Rückraumspieler im Europacupspiel mit dem VfL Gummersbach nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Lajos Pánovics mit dem Kopf auf den Betonboden, der nur mit einer dünnen PVC-Schicht belegt war. Die Folgen waren verheerend: ein doppelter Schädelbasisbruch, ein Gehirnhautriss und schwere Gehirnquetschungen. 131 Tage lang lag Deckarm im Koma und musste anschließend praktisch alles neu erlernen. Der ehemalige Handballer kämpfte sich zurück ins Leben und ist auch heute noch regelmäßig bei den Heimspielen des VfL zu Gast in der SCHWALBE arena. Sportlich läuft es für die Ungarn, die den ehemaligen deutschen Nationalspieler Christian Dissinger in ihren Reihen haben, in der EHF European League mäßig. Zwar starteten sie mit einem 28:27-Heimerfolg über HCB Karvina und einem 31:27-Auswärtssieg gegen MRK Sesvete gut in die Gruppenphase, mussten sich dann allerdings zwei Mal den Flensburgern deutlich geschlagen geben, ehe sie ein Unentschieden gegen Karvina und einen erneuten Sieg gegen Sesvete einfuhren. Im ersten Hauptrundenspiel trafen sie in der Fremde auf FENIX Toulouse, gegen die sie mit 28:35 verloren. Damit rangiert Tatabánya mit 0:6 Punkten hinter dem VfL auf Platz vier. „In erster Linie müssen wir uns auf uns konzentrieren und unser Spiel spielen. Wir müssen über eine harte Abwehr in unser Tempospiel kommen“, erklärt Häseler.

Nachdem sich der VfL Gummersbach vergangene Woche Dienstag der SG Flensburg-Handewitt in der EHF European League geschlagen geben musste, zogen die Blau-Weißen auch im fünf Tage später stattfindenden Bundesliga-Duell den Kürzeren gegen die Flensburger. Nach einer kämpferischen sowie moralisch starken Leistung endete die Partie mit einer 30:35-Niederlage. „Im Spiel gegen Flensburg haben wir schon vieles gut gemacht“, blickt der U21-Weltmiester zurück: „Aber wir müssen unsere leichten Fehler abstellen und die hundertprozentigen Chancen nutzen!“

MOL Tatabánya KC gegen VfL Gummersbach live und auf Abruf bei Dyn

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