VfL fährt nach schwachem Beginn Arbeitssieg über Eisenach ein

18. Oktober 2024

Der VfL Gummersbach hat am Freitagabend sein viertes Ligaspiel in der laufenden Saison gewonnen. Am siebten Spieltag der DAIKIN HBL besiegten die Oberbergischen die Gäste des ThSV Eisenach vor 4.132 Zuschauern in der ausverkauften SCHWALBE arena mit 34:32 (14:17). In einer schwachen ersten Halbzeit zeigten sich die Gastgeber einfallslos und leisteten sich offensiv wie defensiv ungewohnt viele Fehler. Ein 8:0-Lauf der Blau-Weißen zwischen der 29. und der 36. Minute verwandelten einen Fünf-Tore-Rückstand in eine Drei-Tore-Führung und leiteten die Wende ein. So gab sich die Heimmannschaft im zweiten Durchgang keine Blöße mehr und feierte einen letztlich knappen, aber ungefährdeten Sieg ein. Nach insgesamt acht ausgetragenen Partien verbucht der VfL damit die nächsten beiden Punkte auf sein Konto, das damit aktuell 10:6 Zähler aufweist.

Die Hausherren gingen mit den drei Rechtshändern Miro Schluroff, Kentin Mahé und Ole Pregler im Rückraum in die Partie, fanden aber in den ersten Minuten noch keinen Zugriff zum Spiel. Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Pregler in der zweiten Minute blieb der einzige Treffer der Blau-Weißen in den ersten fünf Minuten, in denen die Gäste mit drei Toren davonzogen (1:4). Die Eisenacher agierten insgesamt spritziger und stellten die VfL-Abwehr immer wieder vor Probleme, während den Gummersbachern die Durchschlagskraft fehlte. So folgte auch auf das 2:4 durch Mahé (6. Minute) ein 3:0-Lauf der Gäste, so dass Sigurdsson sein Team nach zehn Minuten beim Stand von 2:7 erstmals zu sich rief.

In der Defensive fanden die Gastgeber fortan besser in ihren Rhythmus. In der Offensive taten sich die Oberbergischen dagegen weiterhin schwer. In der 15. Minuten geriet der VfL erstmals mit sechs Toren in Rückstand (3:9). Auch erstmalig zwei VfL-Tore hintereinander durch den eingewechselten Giorgi Tskhovrebadze und Pregler zum 5:9 in der 17. Minute führten nicht den gewünschten Befreiungsschlag herbei. So kam es für die Gummersbacher stattdessen noch dicker, als die Gäste nach 22 Minuten sieben Tore mehr auf ihrem Konto vorweisen konnten (7:14). Erst daraufhin gelang dem Europapokalteilnehmer ein Zwischenspurt von drei Treffern in Folge, der den Rückstand erträglicher gestaltete (10:14, 25. Minute). Nach einer erfolgreichen Parade von Bertram Obling kurz vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit verkürzte Miloš Vujović den Abstand per Siebenmeter mit der Pausensirene sogar noch auf drei Tore (14:17).

Mit frischer Energie kamen die Blau-Weißen aus der Kabine, die unmittelbar eine deutlich präsentere Körpersprache zeigten. Die Gummersbacher gaben Vollgas und erwischten spiegelverkehrt zum ersten Durchgang die Gäste aus Eisenach auf dem falschen Fuß. Sechs Treffer in Durchgang zwei und ein halbzeitübergreifender 8:0-Lauf sowie ein aufdrehender Bertram Obling zwischen den Pfosten drehten die Partie zugunsten des VfL bis zur 36. Minute auf 20:17. Mithilfe ihres neu gewonnen Selbstvertrauens erarbeiteten sich die Gummersbacher bis zur 45. Minute einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus (26:21).

Die Oberbergischen agierten nun weitgehend souverän und diktierten auch in der Schlussphase das Geschehen auf der Platte. Über das 29:22 durch Kristjan Horžen in Minute 49 und das 33:26 durch Lukas Blohme in Minute 55 erhöhte die Sigurdsson-Truppe sukzessiv ihren Vorsprung. Zwar gelang es dem ThSV mit einem 4:0-Lauf noch einmal die Stimmung in der SCHWALBE arena kurzfristig zu trüben (33:30, 59. Minute), ins Wanken geriet der Heimsieg der Gummersbacher allerdings nicht mehr. Für die Entscheidung sorgte Pregler mit dem Treffer zum 34:30 in Minute 59, ehe die Partie beim Stand von 34:32 ihr Ende fand.

Bereits am kommenden Dienstag, den 22. Oktober, empfängt der VfL Gummersbach seinen nächsten Kontrahenten in der SCHWALBE arena. Im Rahmen der Gruppenphase der EHF European League spielen die Oberbergischen um 18:45 Uhr gegen das Team von FENIX Toulouse Handball aus Frankreich. Tickets für die Partie können unter vfl-gummersbach.de/tickets/ erworben werden.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass wir am Ende gewonnen haben. Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt, der überragend vorbereitet war. Eisenach hat uns in den ersten 22 Minuten regelrecht vorgeführt. Selbst wenn wir uns gute Chancen erarbeitet haben, konnten wir kaum ein Tor machen und hatten keinen Zugriff in der Abwehr. Das schnelle Angriffsspiel von Eisenach konnten wir nicht unterbinden. Durch die Hereinnahme von Obling, seine Paraden und dadurch, dass wir uns in der Abwehr gesteigert und auch Zweikämpfe gewonnen haben, haben wir Eisenach dazu gezwungen längere Angriffe zu spielen und auch mal aus schlechteren Positionen zu werfen. Im zweiten Durchgang hatten wir dann Glück, dass wir am Anfang Ballbesitz und Überzahl hatten, so dass wir beim Stand von 12:17 einen 8:0-Lauf hinlegen konnten, der uns sehr geholfen hat. Am Ende sind wir allerdings selbst mit sieben Toren vorn und da erwarte ich schon von meiner Mannschaft cleverer zu agieren. Wir gehen dann zu viel Risiko, gehen ins Stürmerfoul und schmeißen Bälle weg. Respekt an Eisenach für ihr erneutes Comeback, aber vor allem die ersten 20 Minuten waren sehr beeindruckend. Aufgrund des engen Terminkalenders bin ich zufrieden, dass wir es doch geschafft haben die beiden Punkte zu halten. Ich möchte auch im Namen der Mannschaft ein Riesenlob an die Zuschauer aussprechen, die uns immer weiter angefeuert und durch die zweite Halbzeit getragen haben. Dasselbe wünsche ich mir auch am Dienstag gegen Toulouse.

Misha Kaufmann (ThSV Eisenach): Glückwunsch an Gummersbach zu den zwei Punkten. Ich bin natürlich nicht erfreut über den Ausgang. Nach 22 Minuten führen wir mit sieben Toren und geraten dann in eine Phase rein mit so vielen technischen Fehlern, wodurch wir unserem Gegner die Möglichkeit geben, schnell ins Spiel zurückzukommen. Wir schmeißen das Spiel weg und verlieren komplett den Spielfluss. Das ist schade, weil wir das bis dahin sehr gut und kontrolliert gemacht haben. Plötzlich überfährt uns dann Gummersbach und wir werden schläfrig. Aus der Halbzeit kommen wir ganz schlecht raus und liegen dann auf einmal hinten. Ich suche selbst noch nach den Gründen, warum uns das so passiert ist.

Foto: Be.A.Star-Productions