VfL schlägt Nordhorn im Spitzenspiel der 2. HBL zweistellig
1. Mai 2022
Am Sonntagnachmittag hat sich der VfL Gummersbach nach der Auswärtsniederlage am vergangenen Montag in Dessau wieder rehabilitiert und den 25. Saisonsieg eingefahren. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen setzten sich die Oberbergischen souverän mit 35:25 (17:15) durch und untermauerten damit ihre Ambitionen als Aufstiegsaspirant Nummer eins. Am 32. Spieltag der 2. HBL boten die beiden Topteams den 3.410 Zuschauern in der SCHWALBE arena ein hochwertiges und lange heiß umkämpftes Duell, in dem der VfL von Beginn an die Nase leicht vorn hatte. In der zweiten Halbzeit kam mit der Souveränität auch noch mehr Spaß ins Spiel der Mannschaft von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson, so dass die zwei Punkte schlussendlich ungefährdet eingefahren werden konnten. In den Schlussminuten boten die Gummersbacher ihren Fans dabei ein regelrechtes Schaulaufen.
Der VfL Gummersbach startete konzentriert in die Begegnung und ging nach knapp vier Minuten durch zwei Tore in Folge von Janko Božović erstmals in Führung (2:1). Ein schöner Dreher von Ole Pregler bescherte den Oberbergischen in der siebten Minute einen 4:2-Vorsprung, ehe Julian Köster unter tosendem Applaus der Zuschauer eine Minute später auf 5:2 erhöhte. Besonders in der Defensive strahlten die Gastgeber eine ganz andere Präsenz aus als noch sechs Tage zuvor in Dessau und zwangen die Gäste so zu einigen unvorbereiteten Abschlüssen. Auch Tibor Ivanišević zwischen den Pfosten der Gummersbacher erwischte einen ordentlichen Start in die Partie und zeichnete sich in der 16. Minute zum dritten Mal aus, ehe er den Gegenangriff einleitete, den Jonas Stüber zum 8:5 vollendete.
Der VfL hielt die HSG zunächst weiter auf Abstand, verlor jedoch im Angriff immer mal wieder den Faden im eigenen Spiel und nahm von der 18. bis zur 19. Minute gleich drei Gegentore in Folge in Kauf (9:9). In den kommenden Minuten erholten sich die Blau-Weißen wieder und legten jeweils Tore vor, während die Nordhorner bis zum 12:12 nachzogen (21. Minute). Ein Doppelschlag von Köster und Raul Santos brachte den VfL wieder mit zwei Treffern in Front (14:12, 25. Minute). Eine Siebenmeter- sowie eine weitere Parade von Gummersbachs Keeper Martin Nagy führten in der 28. Minute zum erneuten Ballgewinn für die Oberbergischen und zum 16:13 durch Štěpán Zeman. Bis zum Halbzeitpfiff büßten die Hausherren noch zwei Tore ein. Ein Kracher aus zehn Metern von Fynn Herzig unmittelbar vorm Halbzeitpfiff bescherte dem VfL einen Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause (17:15).
In Durchgang zwei begann der Tabellenführer energievoll und markierte dank Treffer von Ellidi Vidarsson und Köster zum ersten Mal im Spiel eine Vier-Tore-Führung (19:15, 33. Minute). Während die HSG in Minute 35 bereits ihren vierten Strafwurf verfehlte, verpassten die Blau-Weißen in dieser Phase mehrfach die Möglichkeit den Vorsprung noch weiter auszubauen, so dass es auch nach 41 Minuten bei vier Toren Differenz blieb (22:18). Auf eine starke Parade von Martin Nagy gegen den freistehenden Nils Torbrügge folgte in der 45. Minute der Treffer von Köster zum 24:20.
Die Schlussviertelstunde begannen die Oberbergischen mit der ersten Fünf-Tore-Führung der Partie durch Lukas Blohme (25:20, 46. Minute). Zwei Minuten später legte Santos zum 27:21 nach und brachte die Gäste mit sechs Treffern in Rückstand. Die Blau-Weißen agierten nun konsequenter im Abschluss und stellten sich der Norhorner Gegenwehr mit einem robusten Defensivverhalten. Angefeuert von den Fans auf den Rängen brannten die Gummersbacher in den letzten zehn Minuten ein regelrechtes Feuerwerk ab. Hinten spitzelte Herzig den Nordhornern den Ball weg und vorne schloss Stüber spektakulär zum 30:23 ab (53. Minute). Auf die sehenswerte Parade von Nagy schloss sich ein weiterer Treffer des VfL durch Blohme nach feinem Pass von Stüber an (31:23, 54. Minute). Während die Gäste komplett zusammenbrachen, schraubten die Gummersbacher weiter am Spielstand. Božović erzielte den sechsten VfL-Treffer in Serie zum 34:23 (58. Minute), ehe die Partie nach 60 Minuten beim Stand von 35:25 abgepfiffen wurde.
Für den VfL Gummersbach geht es bereits am kommenden Mittwoch weiter in den Rhein-Kreis Neuss. Beim Lokalrivalen TSV Bayer Dormagen steht um 19:30 Uhr das Nachholspiel des 25. Spieltags an.
Die letzte Partie der Oberbergischen in der diesjährigen Zweiligasaison wird am Samstag, den 11. Juni, um 18 Uhr ausgetragen. In der SCHWALBE arena steht dann das Aufeinandertreffen mit dem HSC 2000 Coburg auf dem Programm. Der Ticketverkauf für den Saisonabschluss des VfL startet am kommenden Dienstag, den 3. Mai, um 7 Uhr. Eintrittskarten können dann online über vfl-gummersbach.de/tickets/ und an den bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden.
Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Danke für die Glückwünsche. Ich bin überglücklich, dass wir gewonnen haben. Ich teile die Meinung meines Kollegen, dass der Sieg etwas zu hoch ausgefallen ist. Am Anfang war Nordhorn perfekt eingestellt und war überragend im Angriff. Wir hatten insbesondere mit allen drei Kreisläufern so unsere Probleme. In der zweiten Halbzeit haben wir überragend gedeckt und sind dann auch zu einfachen Gegenstößen gekommen. Wir haben für unsere Tore weniger Energie gebraucht. Der Schlüssel war, dass wir viel rotiert haben und immer frische Beine auf der Platte hatten. Jeder, der heute auf dem Spielfeld war, hat sehr gut gespielt, aber ich war insbesondere sehr angetan darüber, was unser Rückraum heute gemacht hat, der fokussiert und diszipliniert war und schöne Tore geworfen hat. Wir hoffen, dass Timm Schneider, der sich in den letzten Minuten verletzt hat, nichts Schlimmeres passiert ist und wir ihn bald wieder auf der Platte sehen.
Daniel Kubes (HSG Nordhorn-Lingen): Glückwunsch an Gummersbach. Es war über 40 Minuten ein richtig gutes Ligaspiel, dann fehlten uns die Tore. Wir sind ein bisschen aus dem Takt gekommen. Zehn Tore Rückstand sind natürlich brutal. Da kann man dann sagen, dass es ein schlechtes Spiel von uns gewesen sein muss. Dem war aber nicht so. Wir haben uns im Vergleich zu letzter Woche verbessert und das Spiel lange offengehalten, dann aber den Kopf verloren. Gummersbach konnte sich so absetzen und hat klar gezeigt, wer die zweite Liga regiert. Da steht so viel Qualität in den blauen Trikots auf der Platte. Ich möchte Goggi daher zu den Leistungen seiner Mannschaft gratulieren. Das ist oberstes Niveau.